Luise Mauer aus Hochheim als junge Frau - und nach der überlebten Schreckenszeit in den Nazi-KZs. Hat sich irgendein Nazi jemals für seine Verbrechen bei den Opfern, seinen Opfern, entschuldigt? Hat der Staat Bundesrepublik Deutschland jemals den Opfern Genugtuung widerfahren lassen? Nein.Luise Mauer erlitt das Schicksal von vielen politischen Deutschen, die ab 30. Januar 1933 die Nazis in ihrem ganzen Schrecken, in all ihrer Brutalität erlebt haben. Diese Menschen, wenn sie denn das Glück hatten
überlebt zu haben, waren gezeichnet für ihr Leben. Diese Menschen waren Helden, zumeist stille Helden, um die sich niemand mehr gekümmert hat. Widerstandskämpfer von “unten”, geringes Sozialprestige, 1945 ff. belächelt, verachtet, ignoriert. Wer wollte nach der Kapitulation, die für doch so manchen Deutschen eine Befreiung war, noch oder wieder etwas von diesen Menschen, den Opfern der Nazis, wissen? Sie wurden in die Freiheit des
westlichen Nachkriegsdeutschland entlassen, beiläufig, geringschätzig. Wer wollte etwas wissen von ihrem Leiden, von ihren Zielen, vom großen “Warum?” für soviel Überzeugungstaten, für soviel Haltung, Charakter - für Ehre und Anstand? Niemand: besser - kaum jemand. Ein Mann wie Georg Elser, ein Einzelkämpfer, der einfach gegen die Nazis etwas tun, etwas wirklich Effizientes tun wollte, der sich eine konkrete Chance ausgerechnet hatte, Hitler persönlich durch ein Bombenattentat umzubringen, wurde im Jahre 2000 von gelehrten deutschen
Wissenschaftlern noch einmal geopfert - mit viel Gedankenlosigkeit der FR garniert. Ihm wurde einfach das Recht abgesprochen, gegen die Nazis kämpfen zu dürfen. In den Augen dieser hehren Denker ist wohl Voraussetzung gewesen, den “tragenden” Schichten des deutschen Volkes angehört haben zu müssen - oder die Generalsstreifen getragen zu haben. Die Nazi-Täter haben jahrzehntelang ihre
“wohlverdienten” Pensionen genossen. Die Opfer, selbst wenn sie überlebt hatten, blieben arm, geächtet, wurden vergessen. War ihr Opfer umsonst, ihr Mut, ihr Kampf? Dienen sie den Menschen von heute als Vorbild? Werden sie bewundert? Nein? Geachtet? Nein? Verehrt? Nein, nichts, gar nichts. Ich fürchte, sie haben umsonst gelitten, “unsere Leute”. Sie kamen von unten, aus der Arbeiterschaft, die den Nazis am längsten Widerstand
geleistet haben. Unsere Leute haben von der Nazizeit nicht profitiert, sie mußten ihre Haut zu Markte tragen. In der DDR wurde d er Naziopfer ehrend gedacht. Aber das ist ja jetzt auch Geschichte...Die NS-Landräte des Main-Taunus-Kreises und all die vielen anderen Täter werden sicher keine Skrupel gehabt haben, ihrem Führer freudig zu dienen - bei guter Bezahlung. In der Nazizeit und, wenn sie überlebt haben, auch danach. |